• Ein Gudel-Tubus besteht meist aus Hartgummi oder Plastik; selbst wenn ein Patient krampfen sollte, lässt er sich nicht zusammendrücken.
• Er verfügt über ein inneres Lumen (Bild), durch das Luft strömen kann. Für eine Absaugung ist es jedoch eher zu klein.
• Am vorderen Ende befindet sich ein "Schild" (Bild), das ein versehentliches Verschlucken oder Aspirieren verhindert.
• Die Größe des Guedel-Tubus ist außen auf dem "Schild" vermerkt (Bild).

Einsetzen eines Guedel-Tubus:

• Ein wacher Patient braucht keinen Guedel-Tubus. Bei jemandem der gerade erbricht sollten Sie ebenfalls keinen Guedel-Tubus verwenden. Gleiches gilt im Falle einer Kieferfraktur.
• Wählen Sie die richtige Größe des Guedel-Tubus. Dieser sollte vom Mundwinkel bis zum Ohrläppchen des Patienten reichen (Bild). Mit Grösse 4 liegen Sie bei einem Erwachsenen in den meisten Fällen richtig.
• Öffnen Sie den Mund des Patienten (Bild).
• Drehen Sie den Guedel-Tubus in der Längsachse. Die Öffnung, die später in den Rachen weisen soll, zeigt jetzt nach oben.
• Führen Sie nun den Guedel-Tubus etwa zu Hälfte in den Mund ein (Bild). Gehen Sie dabei vorsichtig und mit Fingerspritzengefühl vor.
• Drehen Sie nun den Guedel-Tubus um 180° (Bild), so dass er anatomisch dem Atemweg folgt; schieben Sie ihn gleichzeitig bis zum Schild vor (Bild). So "flutscht" der Guedel-Tubus quasi in die richtige Position.
• Schauen Sie in den Mund des Patienten, um sich zu vergewissern, dass die Zugenspitze normal an der Zahnreihe anliegt und nicht nach hinten in den Rachen geschoben ist.

Wenn der Patient den Guedel-Tubus ausspuckt, braucht er ihn nicht. Dann ist er nämlich wach.

Den oben beschriebenen Vorgang sollten Sie sich zeigen lassen und unter Aufsicht üben. Der beste Platz dafür ist die Anästhesie in der
OP-Abteilung.

 

• Wendl-Tuben sind aus weichem Gummi gefertigt, sie passen sich somit dem Atemweg recht gut an.
• Wendl-Tuben haben ein inneres Lumen (Bild). Hier kann die Atemluft durchströmen. Über dieses Lumen kann ein Patient auch abgesaugt werden.
• Am Ende des Wendl-Tubus befindet sich eine Gummiplatte (Bild), die ein zu tiefes oder komplettes hineinrutschen des Tubus in den Nasengang verhindert .
• Der Durchmesser des Wendl-Tubus wird in Charriere (Bild) angegeben.

Einsetzen eines Wendl-Tubus:

• Bei Frakturen oder anderen Verletzungen der Nase, wie auch bei ausgeprägter Blutungsneigung, darf ein
  Wendel-Tubus nicht eingesetzt werden.
• Wählen Sie die richtige Grösse des aus. Faustregel: Mit einen Durchmesser von 30 Charriere für einen Erwachsenen liegen Sie meist richtig. Lässt sich ein Wendl-Tubus dieser Grösse nicht einführen, wählen Sie einen mit geringerem Außendurchmesser.
• Streichen Sie die Spitze des Wendel-Tubus mit einem Gleitmittel (z.B. Xylocain Gel® 2%) ein (Bild). Haben Sie kein Gleitmittel zur Hand verwenden Sie physiologische Kochsalzlösung oder Wasser.
• Nehmen Sie den Wendl-Tubus in Ihre Arbeitshand. Mit der anderen Hand ziehen Sie die Nasenspitze des Patienten etwas stirnwärts hoch .
• Führen Sie nun den Wendel-Tubus in die Nasenöffnung (Bild) ein und schieben Ihn bis zur Gummiplatte am Ende des Tubus vor (Bild). Die Richtung, in die Sie schieben, ist halswärts (dem unteren Nasengang folgend), also nicht nach oben.
• Sollte der Patient jetzt stark husten, liegt der Tubus zu tief; die Spitze berührt den Kehlkopf. Ziehen Sie in diesem Fall den Tubus ein bis zwei Zentimeter zurück. Der Hustenreiz müsste sich nun legen.

Ein Wendl-Tubus kann leicht verstopfen (z.B. durch Schleim). Kontrolliern Sie regelmäßig die Durchgängigkeit und wechseln Sie den Tubus im Bedarfsfall aus.

Wie immer sind Sie behutsam mit dem Patienten. Üben Sie den oben beschriebenen Vorgang unter Anleitung.