Nasale Absaugung
Bei der nasalen Absaugung führen Sie
den Absaugkatheter durch die Nasenöffnungen ein. Sie
saugen weniger die Nasenhöhle selbst, sondern den Rachen
ab. Es ist relativ einfach, den Absaugkatheter über die
Nase und den Rachen bis in die Trachea vorzuschieben.
Sie tragen Einmalhandschuhe und jeder Absaugkatheder
wird nur einmal verwendet.
Bei Patient mit aktuter
Blutungsneigung, also einer schlechten Blutgerinnung, sollten
Sie nach Möglichkeit auf die nasale Absaugung verzichten.
Die nasale Absaugungung kann starke Blutungen der Nasenschleimhaut
verursachen.
Wenn Sie nur den Rachen absaugen, gehen Sie
wie folgt vor:
- Nehmen Sie den Absaugkatheter aus der Verpackung und verbinden
Sie ihn mit dem Absauggerät.
- Streichen Sie die Spitze des Absaugkatheters mit einem
anästhesierenden Gel (z.B. Xylocain Gel 2%®) ein.
Steht kein anästesierendes Gel zur Verfügung,
feuchten Sie den Absaugkatherter, z.B. mit physiologischer
Kochsalzlösung, an.
- Halten Sie als Rechtshänder den Katheter in der rechten
Hand (Bild).
- Ziehen Sie mit der anderen Hand die Nasenspitze des Patienten
etwas stirnwärts (Bild).
- Führen Sie nun den Absaugkatheter vorsichtig in den
unteren Nasengang ein (Bild).
- Führen Sie den Absaugkatheter nicht nach oben (in
Richtung Gehirn) sondern Richtung Halswirbelsäule ein
(Bild).
- Gehen Sie behutsam vor, - es kommt leicht zu Blutungen.
- Sobald Sie die hintere Nasenmuschel überwunden haben
- nach ca. 9 cm spüren Sie eine Engstelle, der Katheter
lässt sich schwerer vorschieben - sind Sie im Rachen
angelangt.
- Führen Sie den Absaugkatheter weiter bis auf eine
Tiefe von ca. 18 Zentimeter, also bis zum Kehlkopf. Beginnen
Sie nun abzusaugen.
- Wenn Sie das Sekret entfernt haben ziehen Sie den Katherter
langsam unter Sog wieder hinaus.
Bei der nasalen Absaugung besteht wie bei
der oralen Absaugung die Gefahr, dass der Patient erbricht.
Sie ist in diesem Fall jedoch geringer. Allerdings ist die
Gefahr Schleimhäute zu verletzen, insbesondere beim Einführen
des Katheters, gösser als bei der oralen Absaugung.
Wird die Trachea abgesaugt, ist der nasale Weg
vorzuziehen. Es ist leichter über diesen Weg den Absaugkatheter
in den Kehlkopf einzuführen und danach weiter in die
Trachea vorzuschieben.
Patient mit Atemstillstand
- Bevor Sie die Trachea nasal absaugen, saugen Sie den Rachenraum
ab. Es gilt, möglichst wenig Keime in die Luftröhre
zu verschleppen.
- Nehmen Sie einen Absaugkatheter und bereiten Sie ihn wie
oben beschrieben vor; achten Sie darauf, dass der Katheter
steril bleibt.
- Ziehen Sie einen sterilen Einmalhandschuh über Ihre
Arbeitshand.
- Führen Sie den Absaugkatheter (wie oben beschrieben)
ohne Sog etwa 18 cm durch die Nase. Die Spitze des Katheters
befindet sich nun etwa vor dem Kehlkopf.
- Nun saugen Sie einmal kurz ab, so dass der Katheter durchgängig
ist.
- Drücken Sie den Kehlkopf leicht in Richtung der
Halswirbelsäule (Bild).
Durch dieser Manöver, auch Sellik-Handgriff genannt,
lässt sich der Katheter leicher in die Luftröhre
einfüheren. In der Trachea selbst lässt sich der
Katheter sehr leicht vorschieben. Dies ist ein Kriterium
um die Lage der Katheterspitze abzuschätzen.
- Schieben Sie den Katheter ohne Sog weiter vor bis Sie
einen Widerstand spüren, - die Spitze des Absaugkatheters
stößt auf die Carina (Bild).
Ziehen Sie den Katheter einen Zentimeter zurück.
- Unter leicht drehenden Bewegungen ziehen Sie den Katheter
unter Sog komplett zurück.
Patient mit erhaltener Spontanatmung
- Bei einem Patienten der noch atmet, ist das Einführen
des Katheter in die Luftröhre einfacher.
- Führen Sie den Absaugkatheter (wie schon oben beschrieben)
duch die Nase bis zum Kehlkopf vor. Wache Patienten klären
Sie zurvor über Ihr Vorhaben auf.
- Ob die Spitze des Absaugkatheters vor dem Kehlkopf (also
bei ca. 18 cm) liegt, überprüfen Sie wie folgt:
Trennen Sie den Absaugkatheter vom Absauggerät. Horchen
Sie mit dem Ohr, ob Sie Atemgeräusche hören (Bild).
- Ist kein Atemgeräusch zu hören, liegt die Spitze
des Katheters bereits in der Speiseröhre oder sie ist
verstopft. Verbinden Sie den Katheter mit dem Absauggerät;
saugen Sie einmal kurz, um eine mögliche Verstopfung
zu beseitigen. Prüfen Sie erneut, ob ein Atemgeräusch
auszumachen ist. Ist immer noch kein Atemgeräusch zu
hören, liegt der Katheter schon in der Speiseröhre.
Ziehen Sie in diesem Falle den Absaugkatheter ca. drei Zentimeter
zurück; nun müsste ein Atemgeräusch hörbar
sein. Die Spitze des Katheters liegt jetzt vor dem Kehlkopf.
- Verbinden Sie nun den Katheter wieder mit dem Absauggerät.
Fordern Sie den Patienten nach Möglichkeit zum Husten
auf. Kleine Manipulationen am Absaugkatheter reichen häufig
aus, um einen Hustenstoß zu provozieren. Während
des Hustens, schieben Sie den Absaugkatheter weiter vor.
Hustet der Patient nicht, warten Sie seine Einatmung ab
und schieben den Katheter weiter vor.
- Ansonsten gehen Sie vor, wie bereits oben beschrieben.
Warnhinweise
Der Absaugvorgung selbst darf nicht länger
als 15 Sekunden dauern (Hypoxiegefahr).
Gehen Sie behutsam vor; es besteht permanent
die Gefahr, die Schleimhaut zu verletzen.
Der Absaugvorgang insgesamt ist für
den Patienten belastend. Haben Sie keinen Erfolg haben bei
der Einführen des Katheters in die Luftröhre, dann
verzichten Sie auf die Massnahmen. In diesem Falle muss der
Arzt mit Hilfe des Laryngoskopes unter Sicht absaugen.
Die tracheale Absaugung kann Herzrhythmusstörungen
und auch Spasmen der Bronchien verursachen.
Üben Sie das Absaugen unter Anleitung.
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