Materialien zur Intubation
Für die Intubation benötigen Sie eine Reihe
von Materialen, Instrumenten und Hilfsmitteln.
Ihre Aufgabe ist es, sämtliche
Materialen in funktionsbereitem Zustand bereitzustellen.
In den meisten Kliniken existieren
Notfallwagen oder Notfallkoffer, die für Reanimationseinsätze
bereitstehen. In ihnen sind die Materialien zur Intubation
verstaut.
Diese Materialien benötigen Sie:
1. einen Beatmungsbeutel (Bild links) möglichst
mit Sauerstoffreservoirbeutel (Bild).
Dieser Beatmungsbeutel besteht den drei
Einheiten: dem Beatmungsbeutel selbst, dem hinteren Ventil
und dem vorderen Ventil.
- Der Inhalt des Beatmungsbeutels beträgt gefüllt
1,3 bis 1,7 Liter. Hierbei gibt es Unterschiede je nach
Hersteller und Modell.
- Durch das hintere Ventil (Bild)
strömt die Atemluft von Außen in den Atembeutel
hinein. Am hinteren Ventil befindet sich häufig der
Anschluss für die Sauerstoffzufuhr (Bild)
und für den Reservoierbeutel (Bild).
Das hintere Ventil verschließt sich, wenn der Atembeutel
zusammengedrückt wird.
- Die Dichtigkeit des hinteren Ventils prüfen Sie,
indem Sie das vordere Ventil zuhalten (Bild)
und gleichzeitig den Atembeutel (Bild)
zusammenpressen. Es darf keine Luft entweichen. Wenn Sie
nun das vordere Ventil öffnen, muss die Luft vorn aus
dem Beutel strömen.
- Durch das vordere Ventil (Bild)
strömt die Atemluft aus dem Beutel in die Atemwege
des Patienten. Das vordere Ventil verhindert, dass die Ausatemluft
wieder in den Atembeutel zurückströmt.
- Dieses Ventil wird entweder mit einer Atemmaske (Bild)
zur Maskenbeatmung oder, bei intubierten Patienten, mit
dem Beatmungstubus (Bild)
verbunden.
- Die Dichtigkeit des vorderen Ventils prüfen Sie,
indem Sie den Atembeutel zusammenpressen, so dass die Luft
vorn entweicht. Nun verschließen Sie das hintere Ventil
von außen (Bild).
Jetzt darf keine Luft in den Beutel strömen (Bild).
Erst wenn Sie das hintere Ventil öffnen muss Luft durch
dieses hintere Ventil in den Beutel strömen.
Prüfen Sie den
Atembeutel nach jeder Reinigung und vor jeder Benutzung.
Lassen Sie sich den
Reinigungs- und Prüfvorgang bei dem in Ihrer Klinik verwendeten
Modell erklären. Fragen Sie nach möglichen Fehlfunktionen
und Fehlerquellen.
2. eine Beatmungsmaske
in den Grössen 3, 4 und 5
- Die Beatmungsmaske ist aus Kunststoff
gefertigt.
- Der untere Wulst (Bild)
ist weich und passt sich der Gesichtsform an.
- Der mittelere Teil der Maske sollte
durchsichtig (Bild)
sein, damit Sie sehen wenn der Patient erbricht.
- Die Beatmungsmaske besitzt einen
genormten Stutzen (Bild),
andem der Beatmungsbeutel angeschlossen wird (Bild).
- Für die meisten Erwachsenen
ist eine Beatmungsmake der Grösse 4 passend.
3. je einen Guedel-Tubus der in
der Größe 3 und 4
- Der Guedel-Tubus (Bild)
wurde ja schon im Kapitel "Hilfsmittel zum Freihalten
der Atemwege" in dieser Lektion beschrieben.
4. je einen Endotrachealtubus (Bild)
in der Größe 7,5 und 8,5 ID
(ID = Innendurchmesser)
Im Verlauf einer
Reanimation wird nicht immer von einem Endotrachealtubus gesprochen.
Häufig fragt der Arzt salopp nach dem "Tubus"
oder spricht von einem "Schnorchel".
- Bei Reanimationen werden Tuben aus Einmalmaterial verwendet.
- Der Endotralealtubus besteht aus dem eigentlichen Beatmungsschlauch,
einer Manschette am Tubusende (Bild),
dem sogenantem "Cuff", einer Zuleitung (Bild)
zur Manschette - diese wird auch Pilotschlauch genannt -
und einem Kontrollballon (Bild)
am anderen Ende des Pilotschlauches.
- Der kleine Endotrachealtubus 7,5 ID wird gewöhnlich
für Frauen benutzt, der größere mit 8,5
ID für Männer.
- Die Größe des Tubus finden Sie auf der Verpackung
und auf dem Kontrollballon vermerkt.
- Der Patient atmet über das innere Lumen (Bild)
des Endotrachealtubus .
- Am Kontrollballon befindet sich ein kleines Hähnchen
(Bild)
oder ein Ventil; es wird geöffnet um den Cuff mit Luft
zu füllen oder diese Luft bei der Extubation abzuziehen.
Man spricht von "Blocken" und "Entblocken"
des Tubus.
- Es existieren zahlreiche Arten von Endotrachealtuben.
Sie unterscheiden sich z.B. in Material, Art des Cuffs,
Vorbiegung oder Anzahl der Lumen.
5. einen Führungsstab
- Ein Führungstab (Bild)
ist ein mit Kunststoff ummantelter biegsamer Metallstab.
- Zumindest ein Ende des Führungsstabes ist abgerundet
(Bild).
- Der Führungsstab wird vor der Intubation in den Tubus
eingeführt um ihn zu stabilisieren (Bild)
oder um ihn bei schwieriger Intubation vorzubiegen.
- Die runde Spitze des Führungsstabes liegt in der
Tubusspitze (Bild).
Sie ragt nur auf ausdrückliche Anordnung des intubierenden
Arztes aus dem Tubus heraus.
- Ein verkehrt eingeführter Führungsstab (das
nicht abgerundete Ende (Bild)
liegt in der Tubusspitze) kann, wenn er aus dem Tubus ragt,
zu schweren Verletzungen der Trachea führen . Das gleiche
gilt für einen Führungsstab bei dem die runde
Kunststoffspitze verschlissen oder abgeplatzt ist.
6. ein Laryngoskop mit Spateln (Macintosh) der Grösse
3 und 4
- Ein Laryngoskop wird verwendet, um bei der Intubation
den Kehlkopf einzustellen und damit sichtbar zu machen.
- Laryngoskope sind meist aus Metall gefertig. Sie bestehen
aus zwei Hauptteilen: dem Laryngoskopgriff (Bild)
und dem Laryngoskopspatel (Bild).
Am Spatel befindet sich die Lichtquelle (Bild),
bzw. deren Austritt.
- Zur Intubation - in Notfallsituationen - wird bis auf
wenige Ausnahmen ein gebogener Spatel des Typs "Macintosh"
verwendet. Bei Kindern oder Neugeboren wird eher ein gerader
Spatel des Typs "Miller" eingesetzt.
- Grösse und Typ des Spatels sind an der Seite eingraviert
(Bild).
Für Erwachsene wird in der Regel ein Macintosh-Spatel
der Grösse 3 verwendet.
- Spatel und Laryngoskopgriff sind über ein Scharnier
miteinander verbunden (Bild).
- Um den Spatel zu wechseln, wird diese Verbindung gelöst
und der neue Spatel eingerastet.
- Wird der Spatel hochgeklappt und ist eingerastet, leuchtet
die Lichtquelle.
- Die Lichtquelle des Laryngoskops wird von einem Akku oder
einer Batterie betrieben. Akku oder Batterie befinden sich
im Larygoskopgriff (Bild).
Leuchtet das Licht
nicht, sind folgende Ursachen möglich:
- die Batterie oder
der Akku ist entleert,
- der Laryngoskopspatel ist nicht richtig eingerastet, oder
an der Verbindung ist ein" Wackelkontakt",
-die Lichtquelle ist defekt.
Prüfen Sie die
Funktion des Laryngoskopes regelmäßig und direkt
vor jedem Gebrauch!
7. eine Blockerspritze
- Dies (Bild)
ist eine handelsübliche 20 ml Spritze, die Sie mit
Luft füllen (etwa 15 ml).
8. eine Magill-Zange
- Die Magill-Zange (Bild)
haben Sie in dieser Lektion im Kapitel "Reinigen der
Mundhöhle" unter" Hilfsmittel" bereits
kennengelernt. Schauen Sie gegebenfalls dort noch einmal
nach. Sie kommt bei Intubationsschwierigkeiten, der Entfernung
von Fremdkörpern und der nasalen Intubation zum Einsatz.
9. schmales Pflaster zur Fixierung des Tubus
- Verwenden Sie Pflaster, das zum einen sicher klebt und
sich andererseits mit den Fingern gut durchreißen
läßt.
10. Gleitgel
- Es wird verwendet, um den Führungsstab gleitfähig
zu machen, damit Sie ihn nach der Intubation problemlos
entfernen können.
- Außerdem wird die Spitze des Tubus und der Cuff
mit Gleitgel eingestrichen, damit der Tubus bei der Intubation
leichter eingeführt werden kann.
- Sie können z.B. Xylocain Gel® 2% verwenden.
11. ein Stetoskop
- Normalerweiser führt ein Arzt ein Stetoskop mit sich;
trozdem sollten Sie ein solches bereithalten.
- Mit dem ihm wird die Lunge direkt nach der Intubation
abgehört, um sicher zu gehen, dass beide Lungenflügel
belüftet sind.
Ein funtionstüchtiges
Absauggerät mit Absaugkatheter sowie einige wenige Notfallmedikamente
(Atropin, Alupent® Lidocain und Adrenalin) müssen
Sie bereithalten. Von großem Vorteil ist es, wenn Sauerstoff
verfügbar ist.
Weitere Materialien und Instrumente brauchen
Sie in der Regel nicht.